Die Wespenartigen (Vespoidea) gehören zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und können in zwei Gruppen unterteilt werden:
- Die Blattwespen (Symphyta)
- Die eigentlichen Wespen (Apocrita)
Zur zuletzt genannten Gruppe gehört auch die größte Familie der Wespen: die Faltenwespen. Sie verdanken ihren Namen den gefalteten Flügeln, die sie der Länge nach falten, wodurch sie besonders klein wirken. Zu den Faltenwespen gehören auch die zwei bekanntesten stechenden Arten, die wir in Deutschland kennen: die Gemeine Wespe (Vespula Vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula Germanica).
Weltweit gibt es über fünfzig Wespenarten. Da wir bei uns vor allem der Gemeinen und der Deutschen Wespe begegnen, beschränken wir uns nur auf diese zwei Arten. Eine Gemeine Wespe kann ein bis zwei Zentimeter groß werden, ist schwarz/gelb und hat einen „eingeschnürten“ Körper: die berühmte Wespentaille. Die Gemeine Wespe ähnelt sehr der Deutschen Wespe. Sie sind schwer zu unterscheiden, aber eine Deutsche Wespe ist etwas größer. Bei den Königinnen ist der Unterschied deutlich zu sehen. Eine Deutsche Wespe hat drei Streifen auf dem Kopfschild und eine Gemeine Wespe einen pfeilförmigen Fleck.
Die Gemeine und die Deutsche Wespe kommen vor allem in Europa, Nordafrika und in Teilen von Asien vor. Es sind auch die beiden Arten, die uns im Sommer am meisten plagen. Sie werden daher auch „Limonadenwespe“, „Stechwespe“ oder „Papierwespe“ genannt. Denn beide Arten bauen ihr Nest aus einer Art Papier, das eine Kombination von Speichel und getrocknetem Holz ist. Die Nester befinden sich meist verborgen an dunklen Orten, wie zum Beispiel unter einem Dach, in einer Wand oder in einem verlassenen Mauseloch.
Alle Wespen (außer der Königin) sterben im Herbst. Im Frühjahr werden die Königinnen nach einem Winterschlaf wieder aktiv und begeben sich auf die Suche nach einem schönen Nistplatz, um Eier zu legen. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven, die sich nach zehn weiteren Tagen verpuppen. Dann dauert es noch einige Tage, bevor erwachsene Wespen herauskriechen. Eine Königin sticht nicht und ernährt sich selbst mit Nektar und Pollen.